Das Festgeld ist zwar nach wie vor eine sehr sichere Anlageform, jedoch sollten Anleger derzeit besonders auf die Wahl der richtigen Laufzeit achten. Denn die Banken werben zwar vor allem im längeren Laufzeitbereich mit guten Zinsen, jedoch ist eine längerfristige Bindung für den Anleger derzeit nicht vorteilhaft.
Die Europäische Zentralbank hat in diesem Jahr bereits zweimal den Leitzinssatz erhöht. Sollten die Wirtschaft und somit wahrscheinlich auch die Inflationsrate weiterhin wachsen, ist von steigenden Leitzinsen auszugehen.
Diese steigenden Leitzinsen wirken sich unter anderen auch auf die aktuellen Festgeldzinsen aus. Denn erfreulicherweise heben immer mehr Banken nach einer solchen Leitzinserhöhung nicht nur die Kreditzinsen, sondern auch die Anlagezinsen an. Wenn man also derzeit von weiter steigenden (Festgeld-)Zinsen ausgeht wäre es demzufolge falsch, sich über einen längeren Zeitraum an die aktuellen Festgeldzinsen zu binden. Dazu ein konkretes Beispiel: Legt man sein Kapital derzeit über einen Zeitraum von drei Jahren auf einem Festgeldkonto an, so erhält man durchschnittlich einen Zinssatz von etwa 3,50 Prozent.
Verfügbarkeit sollte erhalten werden
Wenn nun die EZB den Leitzinssatz innerhalb der nächsten zwölf Monate noch zweimal anheben würde, so könnte dieser Festgeldzins in einem Jahr beispielsweise bei vier Prozent liegen. Der Anleger würde jedoch vom Zinsanstieg nicht profitieren, da er noch weitere zwei Jahre an den Zinssatz von 3,50 Prozent gebunden ist. Es ist derzeit also sehr wichtig, dass man sich auch bei der Festgeldanlage eine größtmögliche Flexibilität und Verfügbarkeit des Kapitals erhält. Daher ist es nicht zu empfehlen, sich derzeit länger als ein Jahr an einen Zinssatz zu binden.
Selbst dieses Jahr ist schon ein recht langer Zeitraum, sodass derzeit eher Festgelder mit einer Anlagedauer von einem bis drei Monaten zu bevorzugen sind. Natürlich ist der Zinssatz dann deutlich niedriger als bei zwei oder drei Jahren Laufzeit, jedoch erhält man sich auf jeden Fall die Verfügbarkeit des Kapitals und kann auf Zinserhöhungen reagieren.