Sie muss sicher sein und zuverlässig eine Rendite abwerfen, so muss sie sein – die Lieblings-Geldanlage der Deutschen. Festgeld erfüllt diese Voraussetzungen und ist daher gemeinsam mit Tagesgeldkonten einer der beliebtesten Finanzprodukte überhaupt. Damit der Zinsgewinn hoch ausfällt, sollten Kunden jedoch auf die Konditionen des Vertrags achten. Darauf weist die „Finanztest“ in ihrer Dezember-Ausgabe hin.
In der derzeitigen Niedrigzinsphase müssen Sparer besonders sorgfältig vergleichen und flexibel bleiben, um bei Bedarf zu einem besser verzinsten Anbieter zu wechseln. Nach der Leitzinsabsenkung wird sich der Trend der fallenden Festgeldzinsen vermutlich noch weiter verstärken. Doch nicht nur die Zinshöhe verrät, wie hoch der Gewinn ausfällt. Werden Festgelder für mehrere Jahre angelegt, fallen in der Regel Zinseszinsen an, die neu angelegt werden können, um die Rendite weiter steigern zu können. Doch einige Banken verzichten auf diesen positiven Effekt, wie die Stiftung Warentest herausfand. Demnach bieten einige Banken Festgeldkonten an, bei denen keine Zinseszinsen ausgezahlt werden. Sie schreiben die Zinsen am Ende des Jahres nicht dem Verrechnungskonto gut oder zahlen sie an den Kunden aus. Stattdessen wird der Zinsertrag in einer Summe am Ende der Laufzeit ausbezahlt. Bei geringen Anlagesummen gehen so nur wenige Euro verloren, für den Kunden bedeuten solche Festgeldkonten auf Dauer aber ernsthafte Verluste – den Gewinn streichen die Banken ein. Die Warentester rechnen vor: Wenn 500.000 Kunden jeweils 10.000 Euro zu einer Verzinsung von 1,5 Prozent anlegen, sparen die Banken 6,82 Millionen Euro, wenn Sie den Zinseszins einbehalten. Um das Vergleichen verschiedener Anbieter zu erleichtern und die Transparenz für Kunden zu erhöhen, fordern die Experten daher, den effektiven Jahreszins auch für Festgelder verbindlich zu machen.
Sparer sollten Zinsintervall beachten
Wer sein Geld auf ein Festgeldkonto anlegen möchte, sollte also nicht nur den Zins im Blick behalten. Auch ein Konditionenvergleich lohnt, denn die Banken wenden verschiedene Modelle an, um die Zinsen gutzuschreiben. Die in Deutschland am gebräuchlichsten Variante bei Festgeldern ist die jährliche Zinsausschüttung. Einmal im Jahr werden die Zinsen dem Verrechnungskonto gutgeschrieben oder wiedereingelegt und neu verzinst. Viele Banken ermöglichen hier die Wahlfreiheit, denn die Zinsgewinne können auch sofort für kleine Anschaffungen genutzt werden. Andere Anbieter warten mit der Zinsausschüttung bis zum Ende der Laufzeit. Diese Variante birgt gewisse Risiken. Bei hohen Anlagesummen kann es passieren, dass der Sparerpauschbetrag überschritten wird und die Abgeltungssteuer bezahlt werden muss. So kommt es zu weiteren Verlusten. Außerdem könnten andere Geldanlagen im Jahr der Zinsgutschrift nicht mehr in den Genuss von Steuervorteilen kommen.