Angesichts der historisch niedrigen Zinsen sind Gewinne für Sparer immer schwerer zu erreichen. In ihrer aktuellen Ausgabe der „Finanztest“ stellen die Experten nun eine Anlagestrategie vor, die höhere Renditen möglich macht.
Ob und in welcher Form Anleger das vorgestellte Verfahren umsetzen, ist in erster Linie von der Zinsentwicklung abhängig. Die Zinsen können weiter sinken, unverändert bleiben oder steigen. Vor allem für jene, die von steigenden Festgeldzinsen ausgehen, ist diese Strategie interessant. Und so geht’s: Festgelder sollen nach dem Tortenprinzip auf mehrere Anbieter aufgeteilt werden, ebenfalls wichtig ist die Wahl unterschiedlicher Laufzeiten. Beispiel: So kann ein Anfangskapital von 25.000 Euro in fünf Mal 5.000 Euro gesplittet werden, jeder dieser Teilbeträge wird auf ein anderes Festgeldkonto gelegt. Anfangs sollten Laufzeiten von 1, 2, 3, 4 und 5 Jahren ausgewählt werden. Nach einem Jahr läuft die Laufzeit des ersten Teilbetrages aus, er wird nun entsprechend der Zinssituation erneut angelegt. Bei weiterhin niedrigen Zinsen wieder für ein Jahr, bei höheren Zinsen längerfristig. Auf diese Weise wird mit allen Teilbeträgen verfahren. Nach einem Rechenbeispiel der „Finanztest“ werden im ersten Jahr zwar Zinsverluste eingefahren, wenn die Beträge einzeln angelegt werden. Diese werden im weiteren Verlauf jedoch ausgeglichen, langfristig sind größere Gewinne möglich, als wenn der gesamte Betrag auf nur einem Festgeldkonto angelegt würde.
Vor- und Nachteile des Verfahrens
Dieses Verfahren erfordert einiges an Aufwand. So müssen nicht nur die Zinsen ständig beobachtet werden, auch die regelmäßige Umschichtung auf andere Festgeldkonten ist mit Bürokratie verbunden. So gelingt die Eröffnung eines neuen Kontos zwar online, zur Bestätigung der persönlichen Informationen muss jedoch jedes Mal das Postident-Verfahren durchgeführt werden. Anleger müssen zudem die Fristen der Laufzeiten im Blick behalten. Als besonders knifflig erweist sich die Gestaltung des Freistellungsauftrages, er muss rechnerisch so auf die einzelnen Festgeldkonten verteilt werden, dass die Zinserträge in der Summe die Freigrenze nicht überschreiten. Nicht für jeden Anlegertyp ist die Treppenstrategie zu empfehlen. Wer eher sicherheitsorientiert denkt und den Aufwand scheut, ist mit der traditionellen Anlagestrategie besser beraten. Für wachstumsorientierte Sparer jedoch lohnt der Aufwand. Für beide Anleger gilt: Sicherheit geht vor, so sollte die gesetzliche Einlagensicherung nicht fehlen, auch die anderen Konditionen des Festgeldkontos sollten nicht unbeachtet bleiben.
Festgeld Empfehlung » Klarna Festgeld
Zum aktuellen » Festgeldvergleich