Sparer, die ihr Geld in Festgeld und andere Anlageprodukte investieren wollen, sollten sich im Voraus genau über die Konditionen des Angebots informieren. Doch nicht immer sind die zur Verfügung gestellten Informationen gut, wie die Stiftung Warentest nun herausfand.
Seit Juli 2011sind für Anleihen, Aktien und Fonds Kurzinformationen zum Produkt gesetzlich vorgeschrieben. Das Infoblatt soll sicherstellen, dass der Verbraucher zwischen verschiedenen Produkten und Anbietern noch besser vergleichen kann. Für Festgeld und Sparbriefe hingegen fehlen solche Vorgaben noch, die Stiftung Warentest sowie der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) fordern jedoch auch für diese Anlageprodukte Informationen in schriftlicher Form. Nach Ansicht der Deutschen Kreditwirtschaft würden weitere Informationsbroschüren jedoch nur noch mehr Verwirrung beim Verbraucher erzeugen. Dass diese auch jetzt schon groß ist, zeigen die Untersuchungen der Stiftung Warentest. Sie hatte 34 Infoblätter von 21 Einmalanlagen und 13 Sparplänen unter die Lupe genommen. Bewertet wurde unter anderem die Textverständlichkeit, Abkürzungen und nicht erklärte Fachbegriffe wurden negativ bewertet. Bei einigen Informationen fehlten die Angaben zur Gesamtrendite, bei anderen war keine Angabe zum aktuellen Zinssatz zu finden. Kurz: Es besteht Verbesserungsbedarf. Vier Infoblätter erhielten die Note „gut“, 14 Mal vergaben die Tester die Note „befriedigend“, drei Informationsblätter erhielten ein „mangelhaft“. Alle Ergebnisse können in der aktuellen „Finanztest“-Ausgabe 08/2013 nachgelesen werden.
Empfehlungen der Experten: Genau hinschauen und Zinsen vergleichen
Die Experten raten Anlegern nur solche Produkte auszusuchen, deren Informationen sie selbst verstehen. Wenn Zweifel über einige Details besteht, sollte nachgefragt werden. Selbst bei Direktbanken könne telefonisch, per E-Mail oder Brief nachgefragt werden, auch weiterführende Beratungen sind möglich. Fehlen wichtige Angaben im Produktinformationsblatt, könnten diese etwa im Internet nachgelesen werden, beispielsweise im Preis- und Leistungsverhältnis der Bank. Vor Abschluss sollten außerdem die Zinsen verglichen werden. Produkte, deren Rendite sich aus verschiedenen Bausteinen zusammensetzt, sollten grundsätzlich gemieden werden, auch Produkte, bei denen separate Kosten anfallen, empfehlen die Tester nicht. Vor Vertragsabschluss sind einige Informationen besonders wichtig: Wie hoch ist die Rendite über den gesamten Zeitraum? Wie sieht es mit der Verfügbarkeit des Geldes aus? Muss ein vorzeitiger Ausstieg mit Gebühren bezahlt werden? Läuft der Vertrag automatisch aus oder muss er selbst gekündigt werden? Wie ist es um die Sicherheit bestellt? Grundsätzlich sollte auf ein Festgeldkonto nur so viel Erspartes, wie entbehrt werden kann, eingezahlt werden. Geld, das kurzfristig für Notfälle zur Verfügung stehen muss, ist auf einem Tagesgeldkonto hingegen besser angelegt.